Vergleich der besten Pensionskassen in der Schweiz

Die Wahl der richtigen beruflichen Vorsorgeeinrichtung ist eine wichtige strategische Entscheidung für Unternehmen. Schweizer KMU und Start-ups, die bei der beruflichen Vorsorge kluge Entscheidungen treffen, können Kosten senken, die Mitarbeitervorteile verbessern und die langfristige Zufriedenheit steigern. Doch bei über 1’300 Pensionskassen in der Schweiz: Woran erkennt man, welche wirklich herausstechen?

Dieser Artikel vergleicht sechs grosse Sammelstiftungen anhand öffentlich zugänglicher Zahlen und Rankings. Unser Ziel ist es, einen vereinfachten, aber informativen Überblick über die relevantesten Kennzahlen für das Jahr 2025 zu geben – in dem Bewusstsein, dass ein vertiefter Vergleich komplex ist und stark von den individuellen Bedürfnissen eines Unternehmens abhängt.

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Highlights

  • Schweizer KMU können Kosten senken und Vorteile steigern, indem sie die richtige Pensionskasse wählen
  • Wichtige Kennzahlen sind Deckungsgrad, Verzinsung der Altersguthaben, Umwandlungssätze und Verwaltungskosten
  • Asga und Profond überzeugen mit finanzieller Stabilität und guten Renditen bei tiefen Verwaltungskosten
  • Auch die Flexibilität des Vorsorgeplans und die Servicequalität sind wichtige Kriterien bei der Wahl der Pensionskasse
  • Die Wahl der Kasse hängt vom Unternehmensprofil, der Risikobereitschaft und den Bedürfnissen der Mitarbeitenden ab

Inhalt

  • Vergleich der besten Pensionskassen in der Schweiz
  • Highlights & content
  • Die berufliche Vorsorge und Sammelstiftungen verstehen
  • Kurzübersicht der verglichenen Pensionskassen
  • Wie vergleichen sich die verschiedenen Pensionskassen?
  • Zentrale Erkenntnisse: Welche Kasse überzeugt in welchem Bereich?
  • Abschliessende Gedanken: Was die Zahlen nicht zeigen
  • Sprechen Sie mit Nexova für eine massgeschneiderte Vorsorgeberatung
  • FAQ

Die berufliche Vorsorge und Sammelstiftungen verstehen

Was ist die berufliche Vorsorge (BVG)?

Die berufliche Vorsorge (BVG), auch bekannt als zweite Säule, ist ein obligatorischer Bestandteil des Drei-Säulen-Vorsorgesystems der Schweiz. Während die erste Säule (AHV/IV/EO) eine staatliche Grundabsicherung bietet, soll die zweite Säule dazu dienen, den gewohnten Lebensstandard der Arbeitnehmenden nach der Pensionierung aufrechtzuerhalten.

Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeitenden bei einer Pensionskasse anzumelden, sobald das Jahreseinkommen eine festgelegte Schwelle überschreitet (CHF 22’680 im Jahr 2025). Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Beiträge; die eingezahlten Mittel werden investiert und später verwendet, um Rentenleistungen sowie Risiken wie Invalidität und Tod zu finanzieren.

Was ist eine Sammelstiftung?

Eine Sammelstiftung ist eine beliebte Vorsorgelösung, die von vielen KMU und Verbänden in der Schweiz genutzt wird. Anstatt dass jedes Unternehmen eine eigene Pensionskasse betreibt (was administrativ aufwendig und teuer ist), schliessen sie sich einer Sammelstiftung an, die Beiträge mehrerer Arbeitgeber unter einem Dach bündelt.

Dies ermöglicht es den Unternehmen, von geteilter Fachkompetenz, tieferen Verwaltungskosten und diversifizierten Anlagestrategien zu profitieren.

Vorteile von Sammelstiftungen für KMU und Start-ups: 

  • Kosteneffizient: Geteilte Infrastruktur und Administration
  • Geteiltes Risiko und Fachwissen: Professionelles Vermögensmanagement und Risikopooling
  • Flexibel: Häufig mehrere Vorsorgepläne zur Auswahl
  • Konform: Vollständig reguliert und beaufsichtigt

Vollversicherung vs. teilautonome Lösungen

Im Rahmen von Sammelstiftungen für die berufliche Vorsorge stehen Arbeitgebern zwei Hauptmodelle zur Auswahl:

  • Vollversicherung: Alle Beiträge fliessen in ein Versicherungsprodukt mit konservativer Anlagestrategie. Der Versicherer garantiert die Alters- und Risikoleistungen und übernimmt sämtliche Anlage- und Langlebigkeitsrisiken. Im Gegenzug sind die Renditen in der Regel tiefer und die Flexibilität eingeschränkt. Diese Lösungen sind besonders für sehr risikoaverse Arbeitgeber attraktiv.
  • Teilautonom: Die Sammelstiftung versichert nur die Risikoleistungen (Tod/Invalidität) extern, während das Alterskapital von der Stiftung selbst investiert und verwaltet wird. Diese Struktur erlaubt höhere Renditechancen und mehr Transparenz, bedeutet jedoch auch, dass das Anlagerisiko beim Vorsorgewerk verbleibt.

Alle sechs der in unserem Vergleich betrachteten Stiftungen sind teilautonome Sammelstiftungen. Dieses Modell ist heute das am weitesten verbreitete unter Schweizer KMU, da es eine ausgewogene Kombination aus Leistungspotenzial und der erhöhten Verlässlichkeit einer kollektiv organisierten Vorsorgelösung bietet.


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Kurzübersicht der verglichenen Pensionskassen

Hier eine kurze Einführung zu den sechs Stiftungen, die wir in unserem Vergleich berücksichtigt haben: 

  • Asga Pensionskasse: Eine der grössten unabhängigen Sammelstiftungen der Schweiz. Asga ist bei KMU beliebt wegen ihrer Stabilität, ihres hohen Deckungsgrads, des soliden Zinses auf Altersguthaben und einer wettbewerbsfähigen fixen Verwaltungsgebühr. 
  • Zurich Vita Sammelstiftung: Teil der Zurich Insurance Group; diese teilautonome Stiftung ist bekannt für ihre grosse Reichweite, Plan­flexibilität und ein hohes Verhältnis von aktiven Versicherten zu Rentnern. 
  • Profond Vorsorgeeinrichtung: Ein leistungs­orientierter Fonds, bekannt für seinen hohen langfristigen Zins, der den Mitgliedern gutgeschrieben wird, und sein Engagement für verantwortungs­bewusstes Investieren. Profond hat mehrfach Auszeichnungen für Rendite und Servicequalität erhalten. 
  • AXA Stiftung Berufliche Vorsorge: Einer der grössten Akteure auf dem Schweizer Pensionsmarkt, der sowohl Voll­versicherungs- als auch teilautonome Modelle anbietet. Die Stiftung der AXA verbindet Skaleneffekte mit zugänglichen Optionen für KMU. 
  • Tellco pkPRO Sammelstiftung: Ein vergleichsweise schlanker, flexibler Anbieter mit gutem Verhältnis von Aktiven zu Rentnern und starkem Umwandlungs­satz, häufig gelobt für individuelle Anpassungsmöglichkeiten und auf KMU ausgerichtete Dienstleistungen. 
  • Helvetia Sammelstiftung: Unterstützt von Helvetia Insurance; diese Stiftung bietet eine solide Mischung aus Stabilität und guten Zinssätzen. Sie wird oft von mittelgrossen Unternehmen gewählt, die einen verlässlichen Partner für die zweite Säule suchen.

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Wie vergleichen sich die verschiedenen Pensionskassen?

Wir haben die sechs verschiedenen Pensionskassen anhand der folgenden zentralen Kennzahlen verglichen:

  1. Deckungsgrad
  2. Aktiven-Rentner-Verhältnis
  3. Verzinsung des Altersguthabens
  4. Technischer Zinssatz
  5. Umwandlungssatz
  6. Bilanzsumme
  7. Verwaltungskosten

Nachfolgend finden Sie eine Erklärung, was jede dieser Kennzahlen bedeutet, warum sie beim Vergleich verschiedener Pensionskassen relevant ist, sowie eine Analyse, wie die sechs Kassen bei den jeweiligen Indikatoren abgeschnitten haben.

Wichtiger Hinweis: Einige der unten aufgeführten Zahlen – insbesondere jene zum Verhältnis von Aktiven zu Rentnern sowie zur Bilanzsumme – wurden aus den Daten von 2023 extrapoliert, da aktuellere Werte nur begrenzt verfügbar sind. Sie bieten jedoch einen realistischen Überblick über den heutigen Stand. Es handelt sich hierbei nicht um eine vollständige Bewertung. Jede Pensionskasse bietet unterschiedliche Pläne, Flexibilitätsgrade und Verwaltungsunterstützung. Für eine individuelle Empfehlung wenden Sie sich bitte an eine Vorsorgeexpertin oder einen Vorsorgeexperten von Nexova.

1. Deckungsgrad

Was es ist:

Der Deckungsgrad zeigt, inwieweit die Verpflichtungen einer Pensionskasse (Zahlungsversprechen gegenüber aktuellen und zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern) durch ihr Vermögen gedeckt sind. Ein Deckungsgrad von über 100 % bedeutet, dass die Kasse mehr Vermögen als Verpflichtungen besitzt – ein Zeichen für solide finanzielle Gesundheit.

Warum es wichtig ist:

Dies ist eine der wichtigsten Kennzahlen für die Stabilität einer Kasse und ihre Fähigkeit, wirtschaftliche Abschwünge zu bewältigen. Ein höherer Deckungsgrad senkt das Risiko von Restrukturierungsmassnahmen, die ansonsten höhere Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmenden erfordern könnten.

Top-Performer:

Asga führt mit beeindruckenden 117,4 % und bietet einen erheblichen Puffer gegen zukünftige Volatilität. Es folgen Zurich Vita (111,7 %) und Profond (110,1 %).

Deckungsgrad der Pensionskassen

Pensionskasse
  • Asga
  • Zurich Vita
  • Profond
  • AXA Stiftung
  • Helvetia
  • Tellco pkPRO
Deckungsgrad (per 31.12.2024)
  • 117.4 %
  • 111.7 %
  • 110.1 %
  • 109.8 %
  • 105.9 %
  • 103.3 %

2. Verhältnis Aktive zu Rentnern

Was es ist:

Dieses Verhältnis vergleicht die Anzahl aktiv versicherter Mitglieder (aktuell arbeitend und einzahlend) mit der Anzahl Rentnerinnen und Rentner (leistungsbeziehend). Es zeigt, wie „jung“ und nachhaltig eine Vorsorgeeinrichtung ist.

Warum es wichtig ist:

Ein hohes Verhältnis bedeutet, dass mehr Beitragzahlende als Leistungsbeziehende vorhanden sind – wichtig für Flexibilität und die Fähigkeit, Schwankungen zu absorbieren, ohne Prämien zu erhöhen. Kassen mit vielen Rentnern und wenigen Aktiven könnten unter Druck geraten.

Top-Performer:

AXA (29,9), Tellco pkPRO (17,9) und Zurich Vita (17,0) zeichnen sich durch die stärksten aktiven Basen aus. Während Profond (4,73) und Helvetia (3,52) reifere Versichertenbestände haben, bedeutet das nicht automatisch eine Schwäche. Im Fall von Profond spiegelt es vielmehr die langjährige Reputation und Fähigkeit wider, auch mit einer rentenlastigeren Struktur starke Leistungen zu erbringen.

Verhältnis Aktive zu Rentnern

Pensionskasse

  • AXA Stiftung
  • Tellco pkPRO
  • Zurich Vita
  • Asga
  • Profond
  • Helvetia
Verhältnis Aktive zu Rentnern (per 31.12.2024)
  • 29.89*
  • 17.9
  • 17.00
  • 9.41
  • 4.73*
  • 3.52

* Aufgrund fehlender Rentnerzahlen 2024 bei AXA und Profond wurden die Verhältnisse anhand der Daten von 2023 geschätzt.

3. Verzinsung der Altersguthaben (3-Jahres-Durchschnitt)

Was es ist:

Diese Kennzahl zeigt den jährlichen Zins, der den Altersguthaben aktiv versicherter Personen gutgeschrieben wurde, auf Basis der Jahre 2022–2024. Sie zeigt, wie viel Rendite von den Investitionen des Fonds an die Versicherten weitergegeben wird.

Wir verwendeten einen gewichteten Durchschnitt zur Berechnung, basierend auf der Anzahl versicherter Personen in jedem Jahr.

Warum es wichtig ist:

Dies ist oft die wichtigste Kennzahl zur Bewertung der Attraktivität und des Erfolgs einer Pensionskasse, da sie direkt beeinflusst, wie schnell das Alterskapital wächst. Ein höherer Zins erhöht das langfristige Vorsorgevermögen erheblich – bereits kleine Unterschiede summieren sich über Jahrzehnte zu grossen Differenzen bei der Rentenhöhe.

Top-Performer:

Profond liegt mit durchschnittlich 4,4 % in den letzten drei Jahren deutlich vorn – mehr als doppelt so hoch wie der Marktdurchschnitt. Asga folgt mit 2,86 %, danach Helvetia mit 2,20 %, beide mit soliden Renditen.

Profond dominiert die Branche hinsichtlich der Rendite seit Jahrzehnten. 2025 wird voraussichtlich das 17. Jahr in Folge sein, in dem die Stiftung für die höchste Zehnjahresrendite (2015–2024) ausgezeichnet wird. Seit 1991 beträgt die durchschnittliche Verzinsung rund 4 %.

Verzinsung der Altersguthaben

Pensionskasse
  • Profond
  • Asga
  • Helvetia
  • AXA Stiftung
  • Zurich Vita
  • Tellco pkPRO
Durchschnittszinssatz (2022–2024)
  • 4.40%
  • 2.86%
  • 2.20%
  • 1.87%
  • 1.85%
  • 1.41%

4. Technischer Zinssatz

Was es ist:

Dies ist der versicherungsmathematische Zinssatz, der zur Berechnung der Vorsorgeverpflichtungen verwendet wird. Er spiegelt die angenommene zukünftige Rendite auf die Anlagen wider, die in der langfristigen Finanzplanung des Fonds berücksichtigt wird.

Warum es wichtig ist:

Ein höherer technischer Zinssatz bedeutet, dass der Fonds davon ausgeht, langfristig mehr Rendite auf seine Investitionen zu erzielen, wodurch weniger Kapital heute zurückgestellt werden muss, um zukünftige Verpflichtungen zu erfüllen. Dies kann den Deckungsgrad künstlich erhöhen, da die Verpflichtungen auf dem Papier geringer erscheinen.

Während dieser Ansatz zu tieferen Rückstellungen führt, erhöht er das Risiko, wenn die tatsächlichen Erträge hinter den Erwartungen zurückbleiben. Ein niedriger technischer Zinssatz hingegen zeigt eine konservativere Haltung und führt zu höheren Rückstellungen – und somit zu höherer Sicherheit für die Versicherten.

Zusammenfassung:

Während die meisten Kassen Zinssätze zwischen 1,75 % und 2,00 % ansetzen, fällt die AXA Stiftung mit einem etwas höheren technischen Zinssatz von 2,25 % auf, was auf eine optimistischere Finanzplanung hinweist.

5. Umwandlungssatz

Was es ist:

Dieser Satz bestimmt, wie viel des Altersguthaben einer pensionierten Person in eine jährliche Rente umgewandelt wird. Zum Beispiel führt ein Satz von 5,6 % auf ein angespartes Alterskapital von CHF 100’000 zu einer jährlichen Rente von CHF 5’600.

Warum es wichtig ist:

Höhere Umwandlungssätze bedeuten höhere lebenslange Renten für dasselbe angesparte Kapital. Dies ist insbesondere für Personen mit tieferen Einkommen von Bedeutung, die stärker auf garantierte Rentenleistungen angewiesen sind. Für jüngere Mitarbeitende sind hohe Umwandlungssätze jedoch nicht zwingend attraktiv. Denn um diese höheren Auszahlungen zu finanzieren, kann die Pensionskasse weniger Zins auf das laufende Altersguthaben der Versicherten gutschreiben, was das langfristige Kapitalwachstum einschränken kann.

Top Performer:

Die Umwandlungssätze der sechs betrachteten Pensionskassen bewegen sich überwiegend zwischen 5,2 % und 5,6 %. Tellco pkPRO weist 2025 mit 5,8 % einen leicht höheren Umwandlungssatz auf und bietet damit besonders starke garantierte Renten.

6. Bilanzsumme (Vermögensvolumen)

Was es ist:

Dies umfasst sowohl die Anzahl der insgesamt versicherten Personen als auch das gesamte verwaltete Vorsorgevermögen (Assets under Management, AUM). Es spiegelt die Reichweite und den Umfang der Pensionskasse wider.

Warum es wichtig ist:

Grössere Pensionskassen können von Kostenvorteilen durch ihre Grösse, breiterer Diversifikation und ausgeklügelteren Anlagestrategien profitieren. Die Grösse allein garantiert jedoch nicht automatisch Effizienz oder hohe Renditen – kleinere Kassen können mitunter flexibler und individueller agieren.

Top Performer:

Die AXA Stiftung hat die grösste Anzahl versicherter Personen (227 017), gefolgt von Asga (172 014) und Zurich Vita (150 340).

Bezüglich des verwalteten Vermögens liegt Asga mit CHF 29,83 Milliarden vorne, gefolgt von AXA (CHF 28,17 Milliarden) und Zurich Vita (CHF 20,76 Milliarden).

Profond zeigt bei mittlerer Grösse eine starke Leistung mit einem hohen Verhältnis von verwaltetem Vermögen zur Versichertenanzahl.

Versicherte & Verwaltetes Vermögen

Pensionskasse

  • AXA Stiftung
  • Asga
  • Zurich Vita
  • Profond
  • Helvetia*
  • Tellco pkPRO*
Anzahl Versicherte

  • 227’017
  • 172’014
  • 150’340
  • 69’230
  • 63’857
  • 95’535
Verwaltetes Vermögen (Mrd. CHF)
  • 28.17
  • 29.83
  • 20.76
  • 12.82
  • 7.86
  • 4.58

* Detaillierte Bilanzdaten lagen für Helvetia und Tellco pkPRO nur bis Dezember 2023 vor. Die übrigen Werte beziehen sich auf den Stand vom 31. Dezember 2024.

7. Verwaltungskosten

Was es ist:

Verwaltungskosten decken die operativen Aufwände für die Verwaltung einer Pensionskasse ab, darunter Datenpflege, Regulatorik, Kommunikation mit Versicherten und Online-Portale. Diese Gebühren werden üblicherweise entweder als fixer Betrag pro versicherte Person oder als Prozentsatz des Gehalts berechnet.

Zum Beispiel kann ein Anbieter CHF 200 pro Jahr und versicherter Person oder 0,2 % des Gehalts verlangen.

Warum es wichtig ist:

Verwaltungskosten werden in der Regel hälftig zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt, was sie zu einem relevanten Kostenfaktor für beide Seiten macht. Diese Kosten können sich insbesondere in grösseren Unternehmen schnell summieren und beeinflussen direkt die Gesamtkosten der Vorsorge. Ein direkter Vergleich ist jedoch oft schwierig: Manche Anbieter weisen Pauschalen aus, andere prozentuale Gebühren. Zudem unterscheiden sich die enthaltenen Leistungen – manche rechnen nur interne Administration, andere bündeln digitale Tools, Versichertenaufnahme oder Beratungsdienste.

Top Performer (basierend auf CHF 100’000 Jahreslohn):

Verwaltungskosten der Pensionskassen

Pensionskasse
  • Asga
  • Profond
  • Tellco pkPRO
  • Zurich Vita
  • Helvetia
  • AXA Stiftung
Gebührenmodell
  • Fix
  • 0,2 % des Gehalts
  • 0,2 % des Gehalts
  • Fix
  • 0,3 % des Gehalts
  • Variabel
Geschätzte jährliche Kosten
  • CHF 180
  • CHF 200
  • CHF 200
  • CHF 240
  • CHF 300
  • CHF 570

Wenn man von einem Jahresgehalt von CHF 100’000 ausgeht, bietet Asga mit ihrer fixen Gebühr von CHF 180 pro versicherter Person die wettbewerbsfähigsten Verwaltungskosten. Allerdings kann dies irreführend sein, da Pauschalgebühren tendenziell Besserverdienende begünstigen. Beispielsweise entspricht die fixe Gebühr von CHF 180 bei Asga nur 0,18 % für eine Person mit CHF 100’000 Gehalt, aber 0,26 % bei einem Einkommen von CHF 70’000.

Im Gegensatz dazu steigen die prozentualen Gebühren mit dem Einkommen, sodass Anbieter wie Profond oder Tellco pkPRO bei tieferen Gehältern wettbewerbsfähiger sein können.

Verwaltungskosten auf Unternehmensebene:

Zusätzlich zu den Kosten pro Mitarbeitenden verlangen manche Kassen eine jährliche Pauschalgebühr pro Unternehmen. Diese kann kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitenden überproportional belasten:

  • Asga: CHF 200 pro Unternehmen
  • Profond: CHF 600 pro Unternehmen
  • Zurich Vita: CHF 1’000 pro Unternehmen
  • Andere (AXA, Tellco, Helvetia): Keine Unternehmensgebühr

Bei einem 5-köpfigen Team ergibt sich allein durch die Arbeitgebergebühr bei Zurich Vita ein zusätzlicher Aufwand von CHF 200 pro Mitarbeitenden – exklusive der individuellen Verwaltungskosten.

Zusätzliche Hinweise zu Verwaltungskosten:

  • Gesamtkosten: Hier wurde lediglich der Verwaltungsaufwand verglichen. Die Gesamtkosten umfassen jedoch sowohl Verwaltungs- als auch Vermögensverwaltungskosten, die sich zwischen den Anbietern stark unterscheiden. Top-Anbieter halten die Gesamtkosten unter CHF 500 jährlich pro versicherter Person. Bei teureren Kassen können diese CHF 1’000 überschreiten – manche verlangen sogar mehr als CHF 1’500. Höhere Kosten treten besonders bei Vollversicherungsmodellen und kleineren Stiftungen auf, denen Skaleneffekte fehlen.
  • Integrierte Leistungen: Manche Anbieter bieten zusätzliche Services wie Versichertenaufnahme, Schulungen, digitale Tools oder Planungsinstrumente. Diese erhöhen zwar die Kosten, können aber langfristig den administrativen Aufwand und den Nutzen für Arbeitgebende und Mitarbeitende verbessern.
  • Einkommensverzerrung: Wie erwähnt, können Verwaltungskosten pro versicherter Person irreführend sein. Anbieter mit höherem durchschnittlichen Einkommen erscheinen teurer, obwohl sie nicht ineffizienter sein müssen. Beispiel: CHF 500 bei CHF 150’000 Gehalt (0,33 %) wirken höher als CHF 300 bei CHF 70’000 (0,43 %), was jedoch keine Rückschlüsse auf die Effizienz zulässt.
  • Uneinheitliche Darstellung: Kassen weisen Verwaltungskosten unterschiedlich aus – pro Person, als Prozentsatz des Lohns oder bezogen auf verwaltete Vermögen. Manche zählen nur interne Verwaltung, andere auch externe Leistungen wie Marketing oder Beratungen. Das erschwert den direkten Vergleich erheblich.
  • Risikoprämien zählen ebenfalls: Tellco pkPRO erhebt zwar geringe Verwaltungskosten, verlangt aber eine einheitliche Risikoprämie von 1 % für das gesetzliche Minimum – altersunabhängig. Dies kann die Risikoversicherung für junge Teams teurer machen – ein relevanter Punkt für Startups mit jungem Personal.

Aus diesen Gründen empfehlen wir, die Kosten immer im Verhältnis zu den angebotenen Leistungen und dem effektiven Nutzen zu bewerten – niemals isoliert. Reine Kosten-pro-Versicherter-Angaben können irreführend sein und sollten mit Unterstützung eines Vorsorgeexperten wie Nexova interpretiert werden.

Weitere wichtige Kennzahlen und Leistungsindikatoren

Über die zentralen Kennzahlen im obigen Vergleich hinaus gibt es mehrere weitere Aspekte, die KMU beim Vergleich verschiedener Pensionskassen berücksichtigen sollten:

  • Kapitalrendite (Return on Investments, ROI): Zeigt, wie erfolgreich eine Pensionskasse ihr Kapital über die Zeit vermehrt. Profond beispielsweise hat in den letzten fünf Jahren eine durchschnittliche Rendite von 4,3 % erzielt – was sich direkt in den konstant hohen gutgeschriebenen Zinsen auf das Altersguthaben widerspiegelt.
  • Risikoprämien: Einige Kassen bieten tiefere Prämien für die Deckung von Todesfall- und Invaliditätsrisiken, was ein entscheidender Kostenfaktor sein kann. Diese Prämien unterscheiden sich teils erheblich zwischen den Anbietern und wirken sich somit spürbar auf die Gesamtbeiträge der Arbeitgeber aus – insbesondere bei Unternehmen mit älteren oder risikoreicheren Mitarbeitenden.
  • Servicequalität: Der Umfang und die Qualität der angebotenen Dienstleistungen variieren stark. Faktoren wie Reaktionsgeschwindigkeit, digitale Plattformen, Unterstützung bei der Versichertenaufnahme und der Zugang zu Beratungsleistungen können die Arbeitgeberzufriedenheit und die administrative Effizienz erheblich beeinflussen. Profond erhielt im Jahr 2024 eine Innovationsauszeichnung für herausragende Kommunikationspraxis.
  • Anlagestrategie: Die Verteilung des Vorsorgevermögens auf Aktien, Immobilien, Anleihen und alternative Anlagen offenbart die Investmentphilosophie und Risikobereitschaft. Pensionskassen mit einem höheren Aktienanteil können langfristig bessere Renditen erzielen, unterliegen jedoch auch grösseren kurzfristigen Schwankungen – was bei der Bewertung von Stabilität und Auszahlungsfähigkeit berücksichtigt werden sollte.

Es ist äusserst komplex, Pensionskassen über all diese verschiedenen Kriterien hinweg objektiv zu vergleichen. Fachkundige Interpretation ist notwendig, um diese Kennzahlen im richtigen Kontext zu verstehen. Genau deshalb kann ein Treuhandpartner wie Nexova erheblichen Mehrwert bieten, wenn es darum geht, die vielschichtigen Aspekte der beruflichen Vorsorgelandschaft in der Schweiz einzuordnen.


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Zentrale Erkenntnisse: Welche Kasse überzeugt in welchem Bereich?

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Stärken und Merkmale jeder der sechs analysierten beruflichen Vorsorgeeinrichtungen:

  • Asga: Hoher Deckungsgrad, solide gutgeschriebene Zinsen, wettbewerbsfähige fixe Verwaltungsgebühr, gross und stabil
  • Zurich Vita: Hohes Verhältnis von Aktiven zu Rentnern, gute Risikodeckung, grosse Pensionskasse mit etabliertem Namen, Fixkostenmodell, das bei höherem Einkommen vorteilhaft wirkt – jedoch hohe Pauschalgebühr pro Unternehmen
  • Profond: Hervorragend gutgeschriebene Zinsen, hohe durchschnittliche Rendite, transparente Kostenstruktur, anerkannt für Innovation und Nachhaltigkeit
  • AXA: Höchste absolute Zahl an Versicherten, exzellentes Aktiv-Verhältnis, optimistische Bewertungsannahmen (höchster technischer Zinssatz), jedoch relativ hohe Verwaltungskosten
  • Tellco pkPRO: Höchster Umwandlungssatz, starkes Aktiv-Verhältnis, bekannt für hochwertige und anpassbare Leistungen für KMU, wettbewerbsfähiges Kostenmodell, aber einheitliche Risikoprämie von 1 % über alle Altersgruppen
  • Helvetia: Wettbewerbsfähige Zinsen und Umwandlungssatz für ihre Grösse, moderate Verwaltungskosten, jedoch relativ tiefer Anteil an aktiven Versicherten.

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Abschliessende Gedanken: Was die Zahlen nicht zeigen

Auch wenn diese Kennzahlen einen nützlichen Überblick bieten, geht es bei der Wahl der richtigen Pensionskasse für Ihr Unternehmen um mehr als nur um Zahlen. Folgendes verraten die Metriken nicht:

  • Planflexibilität: Bietet die Pensionskasse massgeschneiderte Leistungspläne und mehrere Vorsorgepläne, die zu Ihrer Belegschaft passen?
  • Administration und digitale Plattformen: Ist Versichertenaufnahme reibungslos und vollständig digitalisiert? Sind Dashboards, Lohnschnittstellen und Reportingfunktionen benutzerfreundlich?
  • Transparenz: Wie gut kommuniziert die Pensionskasse mit Arbeitgebern und Versicherten?
  • Anlagestrategie: Wie risikoorientiert investiert die Pensionskasse ihre Vermögenswerte, und passt das zu Ihrer Risikobereitschaft als Unternehmen? Verfolgt die Pensionskasse ESG-konforme Anlagestrategien.
  • Unternehmensspezifische Bedürfnisse: Lohnstrukturen, Altersstruktur der Mitarbeitenden und Leistungserwartungen beeinflussen die ideale Wahl stark. Wie gut passt die Pensionskasse zu den individuellen Anforderungen und Präferenzen Ihres Unternehmens?

Deshalb kann die Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen Treuhandpartner wie Nexova entscheidend sein. Unsere Expertinnen und Experten unterstützen KMU dabei, Vorsorgeanbieter ganzheitlich zu bewerten – nicht nur anhand einfacher Leistungskennzahlen, sondern unter Berücksichtigung der gesamten Struktur, des Services und der strategischen Passung zur Zielsetzung Ihres Unternehmens.


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Die Wahl einer beruflichen Vorsorgeeinrichtung ist eine entscheidende finanzielle Entscheidung für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeitenden. Die richtige Wahl kann langfristige Kosten senken, die Mitarbeiterzufriedenheit verbessern und die Vorsorgestrategie Ihres Unternehmens absichern. Doch angesichts der Vielzahl an Anbietern, Plänen und Leistungskennzahlen ist diese Entscheidung alles andere als einfach.

Bei Nexova sind wir darauf spezialisiert, Schweizer KMU und Start-ups dabei zu unterstützen, diese Komplexität mit Klarheit zu meistern. Wir bieten objektive, datengestützte Vergleiche und nutzen unsere umfassende Erfahrung, um Lösungen zu empfehlen, die zur Grösse, Struktur und Zielsetzung Ihres Unternehmens passen.

Kontaktieren Sie uns für persönliche Unterstützung bei der Wahl der richtigen Vorsorgelösung für Ihr Unternehmen oder beim Wechsel zu einer passenderen Stiftung. Wir helfen Ihnen, eine fundierte, sichere Entscheidung zu treffen – im Interesse Ihres Unternehmens und Ihres Teams.

FAQ

Antworten auf einen Klick

Was ist ein guter Umwandlungssatz im Jahr 2025?

Grundsätzlich gilt: Alles über 5,5 % ist stark, Sätze über 6 % gelten als aussergewöhnlich. Sätze um 5,2 % werden zunehmend häufiger, führen aber zu tieferen monatlichen Renten. Werte unter 5 % gelten als eher schwach.

Warum ist der Zins auf Altersguthaben so wichtig?

Er beeinflusst direkt, wie viel Ihre Mitarbeitenden über die Zeit ansparen. Ein Unterschied von 1 % über 20 Jahre kann aufgrund des Zinseszinseffekts mehrere Tausend Franken ausmachen.

Ist es schwierig, die Pensionskasse zu wechseln?

Nein, der Wechsel des Anbieters für die berufliche Vorsorge ist in der Regel relativ unkompliziert – er erfordert jedoch Planung. Die Einbeziehung der Mitarbeitenden und eine sorgfältige Vertragsprüfung sind entscheidend. Nexova unterstützt Sie bei jedem Schritt des Übergangs.

Sollte jedes Unternehmen seine berufliche Vorsorge überprüfen und Anbieter vergleichen?

Unbedingt. Schon ein geringer Anstieg der Rendite oder ein Rückgang der Verwaltungskosten kann über die Jahre hinweg grosse Einsparungen bringen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden deutlich erhöhen. Lassen Sie Nexova Ihre aktuelle Vorsorgelösung analysieren und bei Bedarf passende Alternativen vorschlagen.

Ist Profond immer die beste Wahl angesichts der hohen Rendite und Servicequalität?

Nicht zwingend. Es steht ausser Frage, dass Profond zu den führenden Sammelstiftungen für KMU in der Schweiz zählt. Besonders für Unternehmen, die hohe Vorsorgeleistungen, Flexibilität und exzellenten Service sowie Kommunikation suchen. Andere Unternehmen wiederum könnten Kosten, Stabilität oder ein günstiges Verhältnis aktiver Versicherter stärker gewichten.

Sind höhere Umwandlungssätze immer besser?

Nicht unbedingt. Höhere Umwandlungssätze bedeuten zwar höhere Rentenleistungen für heutige Pensionierte, können aber auch zu verstärkter Quersubventionierung führen – dabei werden die Renditen jüngerer, aktiver Versicherter genutzt, um hohe Rentenleistungen zu finanzieren. Das kann dazu führen, dass auf aktuelle Altersguthaben weniger Zins gutgeschrieben wird.
Eine Pensionskasse mit dauerhaft hohem Umwandlungssatz kann ausserdem langfristig finanzielle Risiken bergen, etwa das Risiko von Sanierungen oder Leistungsabbau. Wenn Sie am Anfang Ihrer Karriere stehen, kann es sinnvoller sein, sich für eine Pensionskasse zu entscheiden, die auf langfristiges Kapitalwachstum statt auf sofort garantierte Rentenleistungen setzt.